Was ist Dummytraining?

Der Labrador Retriever ist ein Jagdhund. Um Hunde sinnvoll zu beschäftigen und geistig auszulasten, auch wenn die nicht jagdlich geführt werden, gibt es das sogenannte Dummytraining.

Das Dummytraining dient der Ausbildung und dem Training eines Jagdhundes, ohne Einsatz von angeschossenem oder toten Wild, sowie zum Training in der jagdfreien Zeit. Es werden Dummys (engl. für Attrappe) genutzt, dabei handelt es sich standardmäßig um mit 500 Gramm gefüllte grüne Leinensäckchen, die zum Apportieren eingesetzt werden.

Das Dummytraining hat sich mittlerweile zu einer eigenständigen Disziplin entwickelt, die sich zwar immer noch an der Nachstellung von jagdlichen Situationen ausrichtet aber von vielen aus rein sportlichen Gesichtspunkten betrieben wird. Man kann im Team mit seinem Retriever an Dummyprüfungen und an diversen Workingtests teilnehmen, in denen den Startern vielfältige Aufgaben gestellt werden.

Durch die immer anderen Apportieraufgaben in ständig wechselndem Gelände bietet das Dummytraining eine sehr anspruchsvolle und interessante Aufgabe für das Mensch/Hund-Team. Der Hund wird so seinen Anlagen gemäß körperlich und geistig gefordert. Das Training bringt Abwechslung für Mensch und Hund, der Hund konzentriert sich auf seinen Menschen, die Bindung des Teams und das gegenseitige Vertrauen wird gefördert.

Das Apportieren bzw. Dummytraining lässt sich leicht in den täglichen Spaziergang einbinden. Durch das Training mit dem Hund wird der Alltag enorm bereichert. So empfinden wir das Zusammenleben mit einem zufriedenen und führigen Hund, der alles für seinen Menschen macht, der auf ihn hört und ihm vertraut, als sehr angenehm.

Viele Dinge aus dem Dummytraining sind sehr nützlich im Alltag, beispielsweise das Stoppen des Hundes auf Distanz (Sitzpfiff bzw. Sitzzeichen), das Hören auf den Rückruf bzw. Rückpfiff, die Ansprechbarkeit des Hundes auch auf größere Distanz, das Ausgeben von Gegenständen, das Warten auf eine Freigabe (zum Spiel, Fressen...)...

Bestandteile der Dummyarbeit

Die Dummyarbeit besteht aus 3 Grundelementen, das sind: Markieren, Einweisen, Verlorenensuche

Markieren

Der Hund soll sich aufmerksam die Flugbahn der Dummies und die Fallstellen auch über längere Zeit genau merken. Auf Kommando soll er dann möglichst schnell und in gerader Linie in das Fallgebiet laufen, das Dummy aufnehmen und bringen. Findet er nicht sofort, soll er mit guter Nase ausdauernd und selbständig im Fallgebiet suchen.

Einweisen

Wenn der Hund die Flugbahn des Dummies nicht sehen konnte, der Hundeführer aber den Bereich kennt, in dem sich das Dummy befindet, muss er seinen Hund einweisen. Mit Hilfe von Stimme oder Pfeife und Handzeichen dirigiert er den Hund direkt ins Fallgebiet. Hierfür muss der Hund auch über weite Distanzen gut lenkbar sein und voller Vertrauen die gegebenen Signale befolgen (Voran, Stop, Rechts, Links, Zurück, Such).

Verlorensuche

Bei der Verlorensuche wird der Hund in ein vorgegebenes Gebiet geschickt, welches er systematisch, konzentriert und selbstständig mit gutem Nasengebrauch absuchen soll. Im Suchgebiet liegen ein oder mehrere Dummies, deren Auslegen er und sein Führer nicht beobachten konnten.